Akute und chronische Beschwerden der Lendenwirbelsäule


Akute Beschwerden der Lendenwirbelsäule

Schmerzen in der LWS können akut einschießend auftreten oder langsam entstehen. Als Diagnose kann man als PatientIn alles Mögliche zu hören bekommen, da auch auf Bildern (Röntgen, MR...) sehr häufig viele verschiedene Abweichungen von der Norm bei z.B. der Bandscheibenhöhe, Wirbelsäulenform, Facettengelenken oder den Bandscheiben selbst zu sehen sind. Diese treten allerdings zum Großteil bei uns allen irgendwann auf (ähnlich wie z.B. graue Haare oder Knorpelabnutzung) und müssen nicht zwingend der Auslöser für den akuten Schmerz sein. Allerdings deuten diese Veränderungen oft auf eine jahrelange Anpassung an Fehlhaltungen (viel Sitzen, schlechten Wirbelsäulenstabilisation beim heben etc.) hin.

Akute Beschwerden der Lendenwirbelsäule sind meist selbstlimitierend nach 4-8 Wochen. Sollten diese jedoch häufiger und in kürzeren Abständen auftreten macht es durchaus Sinn in der Physiotherapie ein Übungsprogramm für zu Hause zu erarbeiten und eventuelle Fehlhaltungen langfristig zu korrigieren.


Chronische Beschwerden der Lendenwirbelsäule

Akute Beschwerden können in manchen Fällen irgendwann zu chronischen Schmerzen werden. Bei diesem Prozess spielen viele physiologische und psychosoziale Faktoren eine Rolle. Es ist für Betroffene oft schwierig allein aus diesem Teufelskreis herauszukommen.

In der Physiotherapie geht es bei chronischen Beschwerden nicht allein darum Übungen zu lernen und zu machen, sondern auch Faktoren im Alltag (z.B. Belastung am Arbeitsplatz etc.) zu identifizieren und gegebenenfalls zu modifizieren. Es geht vor allem darum den Körper langsam und gezielt wieder an eine normale Belastbarkeit für Alltag und Sport heranzuführen.

In manchen Fällen (schon sehr langwierig und hohe Einschränkung der Lebensqualität) kann es auch Sinn machen eine multimodale Schmerztherapie mit Physiotherapie, Psychotherapie, Körperarbeit und eventuell medikamentöser Therapie zu kombinieren.